RWT-Webinar informiert über neues aus Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltung
Daniel Wernicke, LL.M. – Rechtsanwalt, Steuerberater, Fachberater für Internationales Steuerrecht – berichtete zu Beginn des Webinars über gestaltungsrelevante Gesetzgebung im laufenden Jahr. Er stellte das finale Wachstumschancengesetz vor und ging hier unter anderem auf disquotale Einlagen in Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaA) zur Gestaltung der steuerfreien Vermögensübergabe ein, denen der Gesetzgeber jetzt einen Riegel vorgeschoben hat. Im Bereich der grenzüberschreitenden Finanzierungsbeziehungen wurde zum einen die Definition des NICHT-Vorliegens des Fremdvergleichsgrundsatzes einer grenzüberschreitenden Finanzierungsbeziehung ins Außensteuergesetz aufgenommen (§ 1 Abs. 3d AStG) und zum anderen in § 1 Abs. 3e AStG die Vermittlung beziehungsweise Weiterleitung von Finanzierungsbeziehungen gesondert geregelt.
Weiteres Thema des Webinars war der Regierungsentwurf des Jahressteuergesetzes 2024. Der Referent erläuterte, dass es durch die geplanten Anpassungen in unterschiedlichen Gesetzen zu Eingriffen beispielsweise bei Gruppenumgestaltungen, Vermögensübertragungen oder Rechtsformumwandlungen kommt. Zu den angedachten Anpassungen gehört unter anderem die Verschärfung der Körperschaftsklausel im Einkommensteuergesetz (§ 6 Abs. 5 EStG), die Regelung der Grundstückszurechnung im Rahmen der Grunderwerbsteuer und das endgültige Ende des Sperrfristlöschungsmodells.
Im Webinar ging Daniel Wernicke darüber hinaus auf die nachfolgenden Gestaltungsthemen ein:
- Entwurf des neuen UmwSt-Erlasses – Ende der Sperrfristlöschung und wichtige Gründe zur Beendigung der Organschaft
- Grunderwerbsteuer – Die wundersame Grundstücksvermehrung kraft Verwaltungsvorschrift?
- Erweiterte Grundbesitzkürzung – Freud und Leid des Steuerpflichtigen aufgrund aktueller Rechtsprechung
- Vermögen falsch geparkt? – Parkhaus als schädliches Verwaltungsvermögen in der Erbschaftsteuer
- Der (fehlende) Zuwendungswille – Notanker im Rahmen der verdeckten Gewinnausschüttung sowie der Schenkungsteuer?
- Optimierung der Verlustnutzung – Was kann § 6b EStG leisten?
- Inkongruente Gewinnausschüttung und -verwendung – Die Finanzverwaltung folgt dem BFH